Besuchsbericht 2024
Besuch in der Schule INFAC in Calarcá im Juli 2024
Nach sieben Jahren, bedingt auch durch die Corona-Pandemie, besuchten mein Mann und ich erneut die Schule INFAC in Kolumbien. Wir waren gespannt auf die Veränderungen, die in dieser Zeit stattgefunden haben. Bereits bei unserer Ankunft stellten wir fest, dass sowohl die Gebäude als auch die Umgebung in einem tadellosen Zustand sind. Bei einem ersten Rundgang erkannten wir viele vertraute Gesichter unter den Mitarbeitenden sowie bei den Kindern und Jugendlichen.
Im Jahr 2019 konnten dank der Spenden unseres Vereins die sanitären Anlagen komplett erneuert und die Küche umfassend saniert werden. Es war erfreulich zu sehen, dass die Sanierungsarbeiten sorgfältig durchgeführt wurden, wobei ausschliesslich notwendige Massnahmen getroffen und auf die Verwendung langlebiger Materialien geachtet wurde. Die Küche ist nun mit einem grossen Gasherd, mehreren Regalen und zwei geräumigen Kühlschränken ausgestattet. Diese Kühlschränke bieten viel Raum für die Lagerung von Esswaren, was wiederum den Einkauf vereinfacht. Für die langjährigen Köchinnen bedeutet diese Renovation eine deutliche Verbesserung der Abläufe und eine Entlastung in der täglichen Arbeit.
In der Backstube war an diesem Tag wenig Betrieb. Zwei Jugendliche arbeiteten so selbstständig wie möglich daran, einen Teig für ein süsses Gebäck zuzubereiten. Einer dieser Jugendlichen wird bald in der Lage sein, als Bäckergehilfe in einer Bäckerei zu arbeiten. An anderen Tagen wird in der Backstube Brot und weiteres Gebäck für den Eigenbedarf sowie für den Verkauf hergestellt.
Die Eier für die Backstube stammen von eigenen Hühnern. Zu unserer Überraschung legen die kolumbianischen Hühner grüne Eier, im Gegensatz zu den weissen oder braunen Eiern, die wir bei uns kennen. Neben den Legehennen werden auch Masthühner aufgezogen, die nach der Aufzucht verkauft werden. Zudem beherbergt das Gelände zwei Muttersauen mit ihren Ferkeln, die ebenfalls gemästet und vermarktet werden. Die Pflege der Tiere und die Reinigung der Ställe gehören zu den Aufgaben einiger Jugendlicher. Neu ist auch das kürzlich angeschaffte Pferd, das inzwischen ein Fohlen geboren hat. Dieses Pferd wird nun für die Hippotherapie eingesetzt. Für diese Therapie besucht regelmässig ein externer Therapeut die Schule INFAC.
Auch der Garten, in dem Gemüse angebaut wird, wurde erweitert. Unter Anleitung einer Lehrkraft lernen die Kinder und Jugendlichen, wie Gemüse angebaut und gepflegt wird.
Bevor die Vormittagsgruppe mit dem Schulbus abgeholt wurde, überraschten uns die Kinder mit einem kleinen Konzert und nahmen anschliessend ihr Mittagessen ein.
Die Nachmittagsgruppe begann ebenfalls mit einer gemeinsamen Mahlzeit. Da die meisten Kinder und Jugendlichen aus sehr armen Verhältnissen stammen, ist eine gesunde Ernährung für ihre Entwicklung von grosser Bedeutung. Deshalb erhalten sie in der Schule jeweils eine Haupt- und eine Zwischenmahlzeit. Am Nachmittag warfen wir einen Blick in die Klassenräume, in denen die Kinder entsprechend ihrem Alter und Entwicklungsstand unterrichtet werden.
Zum Abschluss spielte auch die Musikgruppe der Nachmittagskinder einige Stücke für uns.
Einmal mehr war es beeindruckend zu erleben, mit wie viel Herzblut und Engagement die Mitarbeitenden der Schule INFAC die Kinder und Jugendlichen betreuen. Die leuchtenden Kinderaugen und herzlichen Umarmungen zeigten uns, wie wichtig diese Arbeit ist. Dank der Spenden wird vielen Kindern und Jugendlichen der Schulbesuch ermöglicht und ihre Lebenssituation wesentlich verbessert.